Als Streckensegelflieger arbeitet man mit dem Wetter, man ist vom Wetter abhängig. Je besser das Wetter, desto weiter und schneller kann man fliegen. Gutes Wetter heißt, dass es kräftige und zuverlässige Thermik gibt, also aufsteigende warme Luft die das Segelflugzeug nach oben trägt. Idealerweise ist der Himmel teilweise mit Cumulus-(„Schäfchen“/“Blumenkohl“)Wolken bedeckt, denn die entstehen durch Thermik und zeigen dem geübten Pilot wo gute Aufwinde stehen. Aufgrund des Wetterberichts, den jeder Pilot morgens ausführlich liest, plant der Pilot seine Strecke, je besser die Vorhersage, desto weiter und ausgedehnter wird geplant. Frisch eingeflossene Kaltluft, die unter Hochdruckeinfluss gerät ist besonders gut, beispielweise auf der Rückseite einer Kaltfront. Wenn das Wetter dann doch anders wird als vorhergesagt, kann es durchaus spannend werden: Abschirmungen durch hohe Wolken hemmen die Sonneneinstrahlung und vermindern die Thermik; Abtrocknung lässt die Wolken verschwinden, die Thermik ist schwerer zu finden; und Überentwicklung führt zu Schauern und letztendlich Gewittern. Durch einzelne Schauer kann man durchfliegen, von Gewittern wird man sich wegen der starken Böen fernhalten. Bei unvorhergesagten kräftigen Überentwicklungen kann es sein, dass der Rückweg abgeschnitten ist. Man landet dann auf einem noch erreichbaren Flugpatz und lässt sich nach dem Regen heimschleppen, oder im schlimmsten Fall auf einem Acker, von dem man dann abends – hoffentlich – von den Kollegen mit dem Anhänger abgeholt wird.

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