Mein erster Solo-Flug und mein letzter Bericht sind nun über ein Jahr her. Nachdem der Winter und das Frühjahr bis in den Juni hinein wenig Tage hatte, an denen man als Flugschüler fliegen und dabei auch was lernen konnte, waren die Flugstunden in diesen Monaten recht überschaubar. Aber zum Glück kamen dann auch Tage mit schönem Wetter und wenig Wind, sodass ich die weiteren Übungsflüge und Solo-Flüge um den Platz sowie auch an drei fremde Plätze durchführen konnte. Auch das waren wieder besondere Erfahrungen und aufregende Erlebnisse.
Und dann war auf ein Mal im September der Moment erreicht, an dem ich alle Flüge durchgeführt hatte, die zur Prüfungszulassung notwendig waren. Die Prüfungsanmeldung war dann schnell verschickt und auch bestätigt. Nun hieß es wieder warten, bis alles zusammen passt: Wetter, Prüfer, Flugleiter/Fluglehrer, Flugzeug und ich natürlich.
Mit meinem zuständigen Prüfer hatte ich bereits ein paar Mal telefoniert, bis dann letzten Sonntag um ca. 18:30 Uhr der Anruf kam, wie es am Montag aussähe. Nachdem ich mit meinem Fluglehrer gesprochen und den Flieger reserviert hatte, konnte ich den Termin bestätigen: Montag 10 Uhr geht’s los. Die Route konnten wir allerdings erst am Montag festlegen, da die letzten Tage morgens recht nebelig waren.
Am Montag früh um 7:30 Uhr habe ich dann die Route erhalten und konnte den Flug planen. Es ging zuerst nach Heubach mit einer vollständigen Landung. Im Anschluss sind wir dann nach Stuttgart geflogen und wollten durch in die Kontrollzone für einen flachen Überflug, allerdings hat uns der Fluglotse den Einflug verweigert weil zu viel Verkehr war. Also ging es zurück Richtung Osten, wo wir dann in Gruibingen eine Notlandeübung durchgeführt haben. Im Anschluss ging es dann zurück nach Donzdorf. Auf dem Weg dorthin durfte ich noch weitere prüfungsrelevante Manöver durchgeführt und zum Abschluss in Donzdorf noch Ziellandeübungen (Landen aus 2.000 Fuß über dem Platz im Leerlauf, ohne mit dem Motor den Anflug anzupassen).
Nachdem auch das geschafft war, durfte ich zurück aufs Vorfeld rollen und den Flieger sicher abstellen. Als ich das hinter mir hatte stellte ich mir nun selbst die Frage, ob ich bestanden hatte, aber mein Prüfer streckte mir recht schnell die Hand entgegen und gratulierte mir. Geschafft!
Und jetzt? Jetzt warte ich auf meine Lizenz, damit ich wieder in die Luft kann. An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei allen bedanken, die mich auf meinem bisherigen Weg unterstützt haben. Aber ein Besonderer Dank gilt meinen zwei Fluglehrern Joschi und Günne, die ganz schön viel Zeit investiert haben und natürlich meiner Familie die in dieser Zeit auf mich verzichtet hat, damit ich mir diesen Traum erfüllen kann.
Text und Bild: Lars Graap