unser Segelflieger Max Kollmar hat beim 55. Internationalen Hahnweidewettbewerb letzte Woche den 2. Platz in der Offenen Klasse belegt.
Ein zweiter Platz ist grundsätzlich eine große Leistung. Was hier aber besonders ist: Max hat diesen Platz mit seinem Nimbus 4 erflogen. Das Flugzeug ist — verglichen mit den EBs und etas gegen die er angetreten ist — eigentlich nicht mehr konkurrenzfähig. Der Nimbus hat knapp zehn Gleitzahlpunkte weniger, und das bei 20 km/h weniger Geschwindigkeit. Max: „Am dritten Tag war der zweite Wendepunkt unter einer Abschirmung, man musste eine lange Strecke gleiten um anzukommen. Ich bin mit einer EB-29 gleich hoch losgeflogen, und als wir dort ankamen, war die 29 hundert Meter höher und zwei Kilometer weiter!“ Klingt nicht nach viel, kann aber entscheiden sein.
Der zweite Platz ist also ganz sicher nicht dem Flugzeug zu verdanken. Zumal teilweise ohne oder mit nur wenig Wasser geflogen werden konnte, denn die Hahnweide war zu nass um die großen Kisten mit Wasserballast sicher zu schleppen. Bis zum Schluss hatte er das wenige Wasser nie drin: „Leider musste ich das Wasser immer zeitig ablassen. Am ersten und zweiten Tag auf der Strecke und am dritten Tag schon vor dem Abflug; das Wetter war anfangs so schwach, dass ich zu kämpfen hatte, oben zu bleiben bis das eigentliche Rennen anfing.“ Weiter Max: „Ohne Wasser ist das Ding ein Ballon, kein Segelflugzeug“. Der Nimbus steigt ohne Wasser zwar in der Thermik sehr gut, aber gleitet eben schlechter beim Vorflug zwischen den Wolken. Flugtaktisch ist das ein Nachteil.
Generell war die Woche sehr anspruchsvoll was das Wetter angeht. Es gab nur drei Wertungstage (statt den geplanten acht). Als ich Max fragte, welcher Tag der schwierigste gewesen ist, antwortete er, „Alle. Es gab keinen homogen guten Tag. Entweder war das Wetter am Anfang schwierig oder am Ende. Am dritten Wertungstag beides.“ Es kam also auf überlegene Taktik, Wettereinschätzung und natürlich das nötige Quäntchen Glück an. Und da war Max einfach besser als (fast) alle seiner Konkurrenten.
Also: herzlichen Glückwunsch Max, wir sind hier alle mächtig stolz auf Dich 🙂