Oberstes Ziel in der Luftfahrt ist die Sicherheit. Im Gegensatz zum Auto kann ein Flugzeug nicht so ohne weiteres anhalten wenn etwas kaputt geht. Deswegen haben viele Teile ein Ablaufdatum, entweder kalendarisch, nach Zyklen oder nach Betriebszeit. Das gilt auch für den Motor. Die Lycoming-Motoren die in vielen Motorflugzeugen verbaut sind sollen nach 2000 Stunden durch einen neuen oder grundüberholten Motor ersetzt werden — alternativ kann man sie auch „on condition“ weiterbetreiben, muss dann aber jährlich eine Sonderinspektion durchführen. Zum Vergleich: wenn wir bei einem Auto eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 100 km/h annehmen, dann wären das 200 000 km; beim Flugzeug sind es ungefähr doppelt so viele, weil die Flugzeuge einen Großteil der Betriebszeit mit 200 km/h oder schneller unterwegs sind.
Bei unserer Piper Archer ist jedenfalls der Punkt erreicht, wo ein neuer Motor installiert wird. Deswegen ist der Flieger grade bei Malter Air Service in Herzogenaurach. Der neue (beziehungsweise grundüberholte) Motor ist Anfang der Woche aus den Niederlanden angekommen und wird dort aktuell eingebaut. Hier sind ein paar Fotos:
Getauscht wird übrigens nur der Motorkern ohne Anbauaggregate. Da werden die „alten“ wieder eingebaut.
Nach einem gut zweistünden Testflug bei Malter haben wie die MB heute wieder an den Messelberg zurückgeflogen. In 25 Betriebsstunden ist nochmal eine Kontrolle nötig: es wird geprüft, ob Späne im Öl zu finden sind. Wenn nicht, darf die Operation als gelungen betrachtet werden.