Im letzten Artikel zu Jan’s Rattelei hatten wir geschrieben, dass Jan einer unserer „talentiertesten“ Segelflieger ist. In der Zwischenzeit haben wir dafür tatsächlich eine „offizielle“ Bestätigung bekommen, denn er hat den 3. Platz geschafft in der DMST Piloten/Einzelwertung Junioren Baden-Württemberg 2024 (und den 8. deutschlandweit).

Der erste relevante Flug waren die 300 km im Arcus mit Max K. bei unerwartet gutem Wetter im Februar. Der Flug danach, am 14.04. illustiert (wörtlich und im übertragenen Sinne) das Auf und Ab beim Segelfliegen, denn da hat er ganze fünf Mal den Motor gebraucht. Am 9. Mai ging es auf der Alb hin und her. „Nur“ 600 km und 83 km/h, bis man merkt: oops, das war ja gar nicht mit dem Discus, sondern mit dem (leistungsmäßig viel schlechteren) Cirrus! Das gab ordentlich Punkte! Der Tag danach war dann Jan’s fliegerischer Höhepunkt für dieses Jahr: ein 750 km FAI Dreieck nach Stankov und Eisenach. Jan:

„Morgens hatten wir erstmal ne Abschirmung, ich bin eine halbe Stunde später gestartet als geplant. Ich hatte wenig Hoffnung, dass das mit dem Dreieck (noch) klappen könnte, habe es einfach versucht. Die Abschirmung hat sich dann vor mir nach Süden zurückgezogen und ich bin immer an den ersten Flusen nach Osten geflogen, bis ich in Wemding das erste Mal tief war. Dann gabs Straßen und ich bin bis Tschechien gefetzt, nach der Wende war ich leider nochmal tief und später noch ein drittes Mal. Ich bin aber immer wieder hochgekommen. Nach der Wende in Eisenach ging es über die Wasserkuppe nach Hause. Dank Langen konnte ich durch die EDR Hammelburg gradeaus durch. Unerwartet und glücklich hab ich das Dreieck doch noch beendet.“

Neben den 1220 Punkten für die Wertung gab es dafür auch das 750 km Diplom. Am 28. Mai folgte dann der „Experimentalflug“ ins Jura, über den wir schon separat berichteten. Am 7. Juni war das Ziel der „Monte Kali Heringen“. Leider hat er das knapp nicht geschafft, und er musste auf dem Rückweg bei Ellwangen den Motor nutzen. Der Flug am 13. Juni hätte nochmal richtig gut werden können. Ein Viereck war angemeldet. Leider hat Jan schon auf dem Hinweg den Motor gebraucht. Trotzdem war das der dritte Flug für die DMST-Wertung, in der er jetzt so gut abgeschnitten hat.

Ab Mitte Juni war dann nicht mehr viel, denn erst war das Wetter nix und dann hat sich Jan erlaubt, ein paar Wochen Urlaub in Norwegen zu machen statt weiter DMST-Punkte zu jagen 🙂 Ich habe Jan gefragt wie so seine Herangehensweise an die Segelfliegerei ist:

„Ich versuche, neue Sachen zu machen, wie beispielsweise in den Jura oder um München zu fliegen. Ich versuche, konsequent Flüge anzumelden (also die zu fliegende Strecke vorher zu deklarieren), denn das gibt mehr Punkte in der Wertung. Außerdem habe ich auf Flügen dieses Jahr öfters mit FIS geredet und den Transponder verwendet. Schließlich hab im Winter davor viel über Fliegen und Flugtaktik nachgedacht, mich also mittels Mentalem Training auf die Flüge vorbereitet.“

Und für die Zukunft? Jan: „Weiter unbekannte Regionen erkunden und vielleicht mal Wandersegelflug versuchen.“

Na dann viel Erfolg 🙂

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