Schon wieder ist ein Jahr vorbei. Wir blicken auf eine erfolgreiche Flugsaison zurück was die Flugstunden angeht: in den letzten drei Jahren sind die Zahlen im Grunde konstant und die Flugsaison war für die Vereinsflugzeuge unfallfrei. Leider ist eines der am Platz stationierten Privatflugzeuge — die Citabria — in den Alpen verunfallt und hinterlässt eine Lücke in der Halle. Glücklicherweise sind die beiden Piloten inzwischen wieder fit.

An der Flugzeugflotte hat sich dieses Jahr formal nichts geändert, denn die ASK-21 kam noch im Dezember des letzten Jahres. Allerdings war 2025 das erste Saison, in der wir mit dem neuen Schulungsdoppelsitzer ausgebildet haben. Das merkt man auch, denn es gab eine Verschiebung in den Zahlen: weniger Stunden, mehr Starts. Das ist darauf zurückzuführen, dass wir wieder mehr Segelflugschüler haben und deswegen mehr kurze Schulungsflüge stattfinden.

Es gab jedoch zwei andere Highlights im Vereinsjahr. Das eine ist die Renovierung unserer Fliegerhütte. Im Frühjahr haben wir Küche und Gastraum modernisiert. Und das ist wirklich gut angekommen, wir haben von Mitgliedern und Gästen fast ausschließlich sehr positives Feedback erhalten.

Das zweite ist der Flugtag. Denn auch wenn der jedes Jahr im Groben gleich abläuft, hatten wir dieses Jahr einen absoluten Rekord was Besucher angeht. Auch wenn das für uns teils stressig war und für Euch zu Wartezeiten geführt hat, war es trotzdem ein klasse Erlebnis. Wir arbeiten an der Optimierung für 2026.

Um das fliegerische Jahr ein bisschen Revue passieren zu lassen, kommen jetzt ein paar Piloten zu Wort, die ihr jeweiliges fliegerisches Highlight des Jahres schildern.

Unser neuer Segelflugschüler Tim schreibt über seinen ersten Streckensegelflug (als Passagier): Max Hansel hat mich mitgenommen und ich war natürlich aufgeregt, das allererste Mal so lange zu fliegen. Wir sind nach Würzburg und wieder zurück. Außer uns waren nicht viele andere Segler unterwegs, dafür ist unterwegs die Beech 18T aus Elchingen ein paar hundert Meter neben uns vorbeigeflogen. Ein Erlebnis, das ich nie vergessen werde, und eine super Motivation für die weitere Ausbildung.

Michael schreibt: Mein Bruder Alex und ich sind Ende Juli mit der Bristell nach Venedig geflogen: vom durchwachsenen Wetter hierzulande ins sonnige Italien! Es war für uns die erste komplette Alpenüberquerung, und wir haben das erste Mal das offene Meer aus dem Cockpit gesehen. Es ist einfach ein absolut geiles Gefühl selber da hinzufliegen.

Sein Bruder Alex ergänzt: Der coolste Flug dieses Jahr war morgens nach Trento, dort Pizza essen und abends wieder zurück nach Stuttgart. Den Rückflug haben wir so getimed dass die Sonne bei Innsbruck untergegangen ist, wir in die Nacht hineingeflogen sind und dann eine Nachtlandung in Stuttgart über das ILS 07 gemacht haben. Eine gute Verwendung der Nacht-VFR-Berechtigung.

Schogglad erinnert sich an einen F-Schlepp: ich habe dieses Jahr mehrmals den Oli mit seiner B4 auf 7000 Fuß gezerrt, damit er Kunstflug machen kann. Meist in der Abendsonne. Am schönsten war aber der Schlepp zum Flugtag nach Biberach. Die Wolken waren ein paar Hundert Meter hoch, und wir sind auf dem Weg dorthin um die Schauer Slalom geflogen. Super Optik! In Biberach selbst waren dann die Wolken auf 7000 Fuß und wir haben in dieses “Wolkenloch” geschleppt. Während Oli vorgeturnt hat, bin ich zwischen den Wolkenschichten hindurch abgestiegen. Das war klasse.

Für Marc war der Höhepunkt die Formationsfliegerei. Er schreibt: Wir fliegen regelmäßig in Formation, sei es auf dem Weg zu anderen Plätzen oder einfach aus Spaß. Aber das Training für den Flugtag ist eine andere Liga. Schritt für Schritt arbeiten wir uns auf die für den Flugtag vorgeschriebene Mindestflughöhe von 500 Fuß herunter. Bei jedem Trainingsflug spürt man, wie das Team enger zusammenrückt, wie die Abstände und Positionen präziser gehalten werden. Dieses Jahr wars besonders spannend, denn krankheitsbedingt mussten wir die Zusammensetzung des Teams kurzfristig nochmal ändern. Das bedeutete für uns nochmal besonders intensives Training in den Tagen vor dem Event.

Uwe schreibt von seiner „Umschulung“ aufs Segelfliegen: Tatsächlich konnte ich im Segelflugzeug im Vergleich zum Drachen oder Piccolo meinen fliegerischen Horizont deutlich erweitern. Die Gleitleistung der modernen Segelflugzeuge habe ich allerdings noch nicht 100%ig verinnerlicht, dennoch gelangen mir Flüge über 400 km, und das im ersten „Lehrjahr“! Viel gelernt habe ich bei Flügen im Duo Discus mit Jan. Nächstes Jahr, in meiner zweiten Saison, ist der Plan, das Gelernte zu optimieren und schneller und weiter zu fliegen. Jan selbst schreibt zu seiner Saison: Ich bin am 30.04 und am 02.05 jeweils über 800 km geflogen. Ein super Auftakt für die Flugsaison. Leider waren das dann auch die beiden besten Flüge des Jahres.

Jörg schreibt: Mein Highlight 2025 war eindeutig der Alpenflug mit unserer Piper Super Cub. Trotz vieler Jahre Flugerfahrung hatte ich immer großen Respekt vorm Bergfliegen. Dank Schogglad, der als erfahrener Segelflieger auf dem Rücksitz mein „Guide“ war, wagte ich mich schließlich ans echte Bergfliegen heran. Bei perfektem Wetter starteten wir Richtung Alpen, und während meine Nervosität zunächst wuchs, wich sie spätestens hinter Imst einer Mischung aus Staunen und Begeisterung, als die Super Cub in der Thermik wie ein Ballon stieg und wir zwischen den schroffen Felsen dahinglitten. Über Landeck und St. Anton ging es schließlich zurück nach Kempten, wo wir den obligatorischen Kuchenstopp einlegten.

Carina schreibt: Ein Flug zur Nordsee stand schon lange auf meiner Bucket List. An einem der letzten Sommertage im September haben wir die Aktion dann spontan umgesetzt: nach einem sehr frühen Start landeten wir am Vormittag auf Wangerooge, genossen kurz das Inselflair mit Wind, Möwen und einem schnellen Abstecher zu den Dünen, ehe es wegen der Mittagspause schon wieder weitergehen musste, nach Wilhelmshaven zum Tanken und Essen. Der Rückflug über Hafenanlagen und Containerschiffe war ebenso beeindruckend wie der Moment des Inselsichtens selbst. Am Ende kamen wir müde, glücklich und mit einem klaren Motto zurück nach Donzdorf: Geht nicht? Gibts nicht!

Zum Abschluss bedankt sich der (seit diesem Jahr neue) erste Vorsitzende Jochen Rüter bei den Mitgliedern für ihr Engagement, bei unseren Gästen für ihre Treue und bei unseren Förderern und Gönnern für die kontinuierliche Unterstützung. Er und seine Vorstandskollegen wünschen uns allen eine erholsame Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins kommende Jahr 2026. Und: wir laden Euch alle zum traditionellen Weißwurstfrühstück am Silvestervormittag ein. Ab 10:00 Uhr ist die Fliegerhütte offen, die Wurst heiß und der Senf süß!

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