Kaum ist der Schnee auf dem Messelberg geschmolzen, bietet eine Hochdrucklage die Chance auf einen schönen Flug. Werner Hahn und seine Mitflieger haben mit zwei Ultraleichtflugzeugen einen interessanten Frühlingsflug erlebt.
Werner berichtet von seinen Eindrücken:
„Eigentlich hatten wir vor, einen Drei-Flusstäler-Flug zu machen, nämlich das Neckar-, Rhein- und Mosel-Tal entlang zu fliegen, denn allein zwischen Mainz und Koblenz gibt es über 40 Burgen zu sehen und im Mosel-Tal liegt die schöne Burg-Eltz. Man kennt sie noch gut vom früheren 500 DM-Schein her.
Aber dann kam am Dienstag der Anruf von Klaus, ob ich bei dem schönen Hochdruck-Wetter nicht mit an den Gardasee fliegen möchte. In ganz Italien sei schönes Frühlingswetter und eine Alpenüberquerung wetterbedingt problemlos möglich.
Nun ja, der Gardasee ist sowieso noch auf meiner vierstelligen 2015er Flugziel-Liste drauf.
Schnell noch ein paar Telefonate und dann stand fest, wir fliegen mit zwei Dynamics in Richtung Gardasee. Harald mit seiner DYNAMIC vom Übersberg hatte leider keine Zeit. Klaus kam dann also mit seiner Wt9 und Anton als Co kurz in Donzdorf vorbei, Volker und ich waren mit unserer Wt9 schon startbereit.
Unser Süd Kurs mit anfänglichen 155 Graden führte uns direkt über die CTR Memmingen (mit dortiger Kontaktaufnahme) in Richtung Reutte und das Ötz-Tal entlang über das Timmelsjoch.
Klaus flog voraus, denn er kannte diese Route schon, die uns nach zwei Stunden nach VERONA führen sollte. Nach etwa 1 ¼ Stunden erreichten wir das Passer-Tal und waren über Meran. Von dort aus sieht man die Autobahn in Richtung Bozen und Trento, und eigentlich auch die restlichen 25 km bis zum Gardasee.
Jedoch: wider Erwarten sahen wir diese letzte Etappe leider nicht. Eine großflächige dichte Nebelwolke hielt sich nicht nur in den Tälern festgekrallt, sondern die Sicht verschlechterte sich, es wurde zusehends dunstiger. Was nun ? Vorsichtshalber hatten wir bereits bei der Flugplanung vorgesehen, dass wir in diesem Fall ganz einfach mit Kurs nach Osten die Dolomiten entlang fliegen würden. Gesagt, getan. Auf unserer Bord/Bord-Frequenz waren wir uns sofort einig, die Route dahingehend zu ändern und bis St.Johann/Tirol fliegen. So flogen wir, linker Hand die Wilde Kreuzspitze und den Hochgall, rechter Hand den Langkofel, Monte Cristallo und die drei Zinnen, das Grödnertal entlang bis Lienz.
Von Lienz aus ginge wir dann auf Nord Kurs das Tauerntal entlang, rechts neben uns der Großglockner und links der Großvenediger. Eine grandiose Schau. Jetzt noch kurz bei Mittersill über den Pass Thurn und direkt über Kitzbühel. Rechts war auch schon das Kitzbüheler Horn mit der berühmten Ski-Abfahrt „die Streif“ und schon lag um die Ecke der Flugplatz St. Johann LOIJ vor uns.
Die nord-ost-Platzrunde führt uns tief und dicht am Hang entlang.
Nach dem Abstellen der Flugzeuge stellten wir fest, dass die ansässige Fliegerwirtschaft leider gerade vor zwei Tagen ihren Urlaub begonnen hatte. LOIJ hat zwischen 11:30 und 14:00 Uhr „Flugpause“ und so gingen wir zu Fuß ins nahe Dorf und genossen ein leckeres Mittagessen im Ort.
Frisch gestärkt besprachen wir die weitere Route und so flogen wir nach dem Start am Wilden Kaiser entlang (bekannt durch die Fernseh-Serie „der Bergdocktor“) über Elmau und Kufstein in Richtung Zugspitze.
Einige Kilometer vor der Zugspitze wurde die Flugsicht deutlich dunstiger und so entschlossen wir uns westlich vom Tegernsee, in Richtung Starnberger See auf Heimatkurs zu gehen. Nach einer Gesamtflugzeit von ca. vier Stunden war dieser schöne Alpen-Rundflug dann auch schon zu Ende.
Und wie geht es weiter?
• Der Drei-Flüsse-Täler Flug Neckar-Rhein-Mosel
• Der Gardasee
• Die Loire-Schlösser in Frankreich mit Quiberon/Atlantik und Bordeaux
• Der Ostsee-Nordseeflug mit Insel Rügen und Helgoland
All dies wartet in 2015 noch auf uns.
März 2015 by Werner Hahn“