Im Frühjahr hatten wir beschlossen, unseren Duo Discus D2 durch ein neues Flugzeug zu ersetzen um das Durchschnittsalter der Flotte in einem sinnvollen Rahmen zu halten. Nach ausgiebigen Diskussionen vor allem unter den aktiven Segelfliegern haben wir uns für einen Duo Discus XLT entschieden – also das grundsätzlich gleiche Flugzeug, aber mit höherem Fahrwerk und Landeklappen (X), längerem Cockpit (L) und Heimkehrhilfe (T).
Zum Herbstbeginn begann Schempp-Hirth mit dem Rohbau in Tschechien, und Anfang Oktober kam der Flieger zurück nach Kirchheim zur Endmontage. Den Einbau der Instrumente hat die Fliegergruppe unter Regie unseres Segelflugreferenten und Schempp-Hirth-Mitarbeiters Max Kollmar selbst übernommen. Anfang November war die Kiste soweit fertig und hatte ihr Debüt auf dem Messelberg.
Noch zwei Schritte fehlten bis die Mitglieder der Fliegergruppe das neue Flugzeug selbst ausprobieren können. Zunächst musste das Flugzeug „eingeflogen“ werden: wie bei den großen Airlinern auch führt der Hersteller den Erstflug durch, um zu verifizieren dass alles fehlerfrei funktioniert. Zunächst wird überprüft, ob der Flieger ohne Steuereingaben geradeaus fliegt und ob er beim erreichen der Stall-Geschwindigkeit in beide Richtungen abkippen kann. Ist dies nicht der Fall, deutet das auf eine Verwindung der Struktur hin. Danach werden die minimale und maximale Trimmgeschwindigkeit erflogen um den Wirkbereich der Trimmung zu überprüfen. Während des Fluges wird auf Leichtgängigkeit der Ruder geachtet, und die Bremsklappen werden ausgefahren während der Flügel durchgebogen ist. Ziel ist, sicherzustellen, dass die Anlenkung der Klappen richtig funktioniert. Als letzten Schritt der Segeflugerprobung fliegt man mit Maximalgeschwindigkeit und „kuckt ob was pfeift oder klappert“, wie Max sagt. Schlussendlich wird der Motor überprüft: bei welcher Geschwindigkeit spring er an, bringt er die versprochene Steigleistung und greift die automatische Abriegelung wenn man zu schnell fliegt. Unser Duo, D-KJFD hat den Flug Mitte November — mit Max am Steuer — erfolgreich gemeistert.
Der Flieger ist inzwischen von der Fliegergruppe offiziell übernommen und in seinem neuen Zuhause, dem Messelberg, angekommen. Nun warten wir auf die Zulassungspapiere, denn vorher dürfen wir das Flugzeug nicht bewegen.
Mit dieser Neuanschaffung wertet die Fliegergruppe den Flugzeugpark deutlich auf: zusammen mit unserem Discus 2cT sind nun beide Leistungssegelflugzeuge motorisiert, und erlauben damit entspannteren Streckenflug. Wir freuen uns auf die kommende Flugsaison — und bedanken uns bei Max für den klasse Cockpitausbau unseres neuen Heiligtums.